Urkunde, 1399 März 11

Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg

Beschreibung

Der öffentliche Notar Philmann Bart von Bingen beurkundet im Jahr 1399, in der siebten Indiktion, im zehnten Jahr des Pontifikats Papst Bonifaz IX., am elften Tag des Monats März, um die Zeit der Vesper: In seiner und der hinzugebetenen Zeugen Gegenwart sind vor dem Dorfgericht zu Großwallstadt (Groszin Walstad) –gehegt durch den Vogt (vayde) Johann (Henne) Hartlieb, den Schultheißen Johann (Henlin) Merkel und die Schöffen der junge Sefried, der junge Peter, Johann (Henlin) Sefried, Heinrich Gerlach, Konrad Fugel, Heinrich Manegolt, Hartmut Schade, Heinrich Scherer und Johann (Henlin) Sume – Konrad Himme, seine Ehefrau Hedwig (Hebel) genannt Bendit und deren Sohn Heinrich (Heyl) Bendit erschienen und haben bekannt, dass sie Dekan und Kapitel des Stifts Aschaffenburg eine Gült von 1 Malter Roggen (korns) verkauft haben. Sie haben dafür von den Käufern 10 Goldgulden erhalten. Daher verpflichten sie sich, die Gült jedes Jahr zwischen dem 15. August und dem 8. September (zussen den zweyn vnser liebin Frawin tagen als sie zu hymmel fu/e/r vnd geborn wart) auf ihre Kosten in Aschaffenburg im Speicher der Stiftspräsenzen abzuliefern. Bei Säumnis kann der Amtmann des Stifts sie pfänden, um aus dem Erlös der Pfänder die dem Stift entstandenen Schäden und Unkosten zu decken. Die Beliehenen haben die Gült mit Hand und Halm dem Vogt aufgegeben. Dieser hat darauf den Amtmann des Stifts Konrad von Lich (Lieche) als Vertreter der Käufer in ihren Besitz gesetzt. Die Gült gefällt von einem Gut [in Großwallstadt] mit den folgenden Zugehörungen:- 1 Morgen Acker oben auf dem Obersten Feld zwischen Hedwig (Hebil) Wikel und Heinrich Scherer.- 2 Morgen am Hölzernen Kreuz (Holczin Crucze) zwischen Heinrich Scherer und Friedrich Grebir.- 1 Morgen stößt auf den Graben zwischen Hedwig Wikel und Fugel.- 1,5 Morgen auf dem Herstelle zwischen Heinrich Scherer und Hermann Fere.- 1 Morgen am Tiefenbachweg (Dieffbachiswege) zwischen Heinrich Scherer und dem Vogt.- 1 Morgen zwischen dem Lützelbachsweg (Lutzelnbachiswege) und dem Tiefentalsweg anstoßend an Besitz des Schultheißen und des Peter Wikel.- 1,5 Morgen am Schelinbaume zwischen dem Vogt Johann (Henne) Sickenhofer und Siegfried Wikel.- 1,5 Morgen mitten im Wasserland zwischen Heinrich Manegold und Johann (Henlin) Engeler.- 1 Morgen stößt auf die Halgartin zwischen Hermann Schnabel und Johann (Hentzel) Renne.- 1 Morgen ebendort zwischen Irmel Scherer und Heinrich Hartlieb.- 1 Morgen ebendort auf den Wideackir stoßend zwischen Besitz der Kinder des verstorbenen Schultheißen Heinrich (Heile) Hebicher von Mömlingen (Mummelingen) und der Adelheid Gerlach.- 0,5 Viertel Weinberg auf Kollin zwischen Heinrich Heilträger und Jutta (Gudichin), der Tochter des alten Schmieds.- In dieses Gut fallen noch in jedem dritten Jahr 2,5 Sumer Roggen (korns). Davon gibt Peter Scheiteler 0,5 Malter und Fugel 0,5 Sumer von 5 Viertel Acker am Lützeltalsweg (Luczindalswege). 0,5 Malter Roggen gibt Scheiteler von 12 Morgen Acker auf Dörnert (Dernhartin). Davon liegen 5 Morgen an einem Ende auf dem Morchinbohel, 4 Acker stoßen auf die Brendener und 3 Morgen stoßen auf den Dörnertweg (Dernhartiswege).- Außerdem gefallen in das Gut noch jährlich 3 Schilling und 3 alte Heller, die Konrad Leisters Sohn gibt.